27. Juli 2023 von Svenja Ciriack
Im Mai 23 durfte ich unsere Somedia-Leserreise nach Usbekistan begleiten.
Nach unserem Nachtflug mit der Turkish Airlines erreichten wir am frühen Morgen den kleinen Flughafen in Urgench, wo uns unser deutschsprachiger Reiseleiter Murad empfing und uns ins zauberhafte Städtchen Chiva brachte. Dort angekommen fühlten wir uns wie in 1001 Nacht zurückversetzt. Zurecht ist die Stadt mit ihren Palästen, Mausoleen, Medresen und Minaretten UNESCO-klassiert. Bei unserer Nachmittagsbesichtigung zusammen mit Murad und Helmut Köllner merken wir, dass beide sich schon seit fast 20 Jahren kennen und ein gut eingespieltes Team sind, und so schwappte diese Harmonie auch auf die gesamte Gruppe über. Den ersten Tag der Reise beschliessen wir auf der Dachterrasse unseres Hotels mit einem tollen Abendessen bei Sonnenuntergang und Blick über Chiva.
Es folgten unvergessliche Tage gefüllt mit dem geballten Wissen unserer beiden Experten, märchenhafter Architektur, gutem Essen und unzähligen Fotomotiven. Überrascht waren wir vor allem von den grünen Oasen des Landes. Wir unternahmen idyllische Wanderungen entlang von wilden Bächen und Flüssen und besuchten eine über 2000 Jahre alte Zypresse. Dank der exzellenten Organisation unseres Reiseleiters konnten wir mit privaten Autos in Gegenden vorstossen, wo der Tourismus derzeit noch in den Kinderschuhen steckt. Diese Autofahrten waren schon ein Erlebnis für sich – die Strassen sind hier noch nicht gut ausgebaut und immer wieder trafen wir auf Schafherden und auf Eseln reitende Bauern, die uns interessiert beäugten.
Die Usbeken entpuppten sich als ein sehr neugieriges und freundliches Volk, für die wir als Touristen eher ein Highlight waren als die Sehenswürdigkeiten ihres eigenen Landes. Schüler kamen direkt auf uns zu und interviewten uns auf Englisch, um ihre Sprachkenntnisse zu trainieren. Ältere Menschen baten um Fotos mit uns…. Und als wir in das Dorf unseres Reiseleiters zu Besuch kamen, wurden wir von gefühlt 100 Kindern umgarnt. Das persönliche Highlight war vor allem der usbekische Familienbesuch, wo wir nicht nur herzlich empfangen, sondern auch der ganzen Familie vorgestellt wurden.
Schon am 2. Tag der Reise erkannten wir, dass für viele Usbeken das sogenannte «heilige Wasser», auch kurz Wodka, nach keinem Essen fehlen darf. Da liegt es nahe, dass die Usbeken ebenfalls sehr tanzfreudig sind – sei es auf den Strassen Chivas, in Jurten, im Homestay oder im Restaurant; sobald Musik gespielt wird, ist Rhythmus ebenfalls gefragt und so durften wir unsere Hüften so einige Male auf dieser Reise schwingen lassen.
Nach zwei Wochen hiess es dann schweren Herzens Abschied nehmen von Usbekistan – und unserem treuen Reisebegleiter Murad – hatten wir ihn doch dank seines Witzes und Charmes sehr liebgewonnen. Voll bepackt mit zahlreichen Erinnerungen, neuen Freundschaften und erweitertem Horizont kehrten wir zurück in die Schweiz.