Erlebnisberichte

BERICHT: Transatlantik-Passage mit der Queen Mary 2

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07. November 2018 von Susann Bovay

ROYAL ÜBER DEN GROSSEN TEICH

Tintenblaues Wasser, glitzernde Reflexe, Sonne am wolkenlosen Himmel, eine angenehme Brise. Graue Wolkenbänder, weisse Schaumkronen, zinngraues Wasser und ein bissiger Wind…

Ein andauerndes und oft rasch wechselndes grandioses Schauspiel, dem man pausenlos zuschauen kann. Die tausend Gedanken, welche sich vor der Reise um die Wichtigkeit ihrer Reihenfolge balgten, verlieren sich nun im weiten Himmel und der Kopf wird frei für neue Impulse. Das Alte hinter sich lassen und offen sein fürs Neue: So ist es vor uns schon vielen Reisenden auf dieser Passage westwärts ergangen – und auch wir können uns dieser speziellen Stimmung nicht entziehen.

Sechs ganze Tage lang sind wir auf dem Atlantischen Ozean unterwegs und auf der Schiffskarte bewegt sich die Queen Mary 2 nur zentimeterweise vorwärts, die Referenzpunkte finden sich ohne Ausnahme auf der Unterwassergebirgskarte. Langeweile? Ein Fremdwort!! Eher sind die Tage zu kurz – trotz der fast täglichen Zeitumstellung, mit der wir über sagenhafte 25 Stunden verfügen können (irgendwie muss der Zeitunterschied zur Neuen Welt ja angepasst werden).

 

ALLTAG AUF DEM ATLANTIK

Das attraktive Programm auf der Queen Mary 2 ist ausgesprochen vielseitig: Auf unserer NZZ cotravel Reise sind die Referate von Felix E. Müller der tägliche Fixpunkt, um den sich alle anderen Aktivitäten einordnen. Trotzdem bleibt die Qual der Wahl: Der Bordlektor überschneidet sich mit dem Tango-Kurs und die Küchenbesichtigung beginnt noch während der Bridge-Stunde. Also doch lieber in die umfangreiche Bibliothek und im bequemen Ledersessel endlich mal lesen – das geht natürlich auch ganz prima auf den klassischen Holzliegestühlen auf Deck.

Ein idealer Treffpunkt zu jeder Tageszeit ist die Commodore-Bar. Morgens mit wunderbarem Cappuccino, später mit einem ausgezeichneten Cocktail, alles mit tollem Blick nach vorne aufs Meer und auch mal einem „social talk“ mit unserem Referenten.

Der Kulinarik könnte man einen eigenen Blogbeitrag widmen, zusammengefasst ist das Angebot qualitativ ausgezeichnet. Ein ganz spezielles und sehr empfehlenswertes Erlebnis ist das Verandah

Die Tage vergehen rasch und die frische Seeluft trägt auch ihren Teil bei, dass man abends müde in das komfortable Bett sinkt. Das Wiegen der Wellen erinnert an die Babyzeit und schon ist man in Morpheus’ Armen… Sehr angenehm ist der Frühstücks-Zimmerservice, falls man den Tag etwas geruhsamer angehen möchte.

 

ANKUNFT IN DER NEUEN WELT

Am letzten Tag muss man aber früh aufstehen, denn nun erscheinen am Horizont die ersten Lichter vom amerikanischen Festland. Es ist morgens um 04.00 Uhr und direkt vor uns erscheint die Verrazzano-Brücke im leichten Morgennebel. Mit majestätischer Eleganz gleitet die Queen unten durch, zwischen Kamin und Brücke sind es gerade mal vier Meter. Very impressive. Dann, und auf diesen Moment haben wir nun die ganze Woche gewartet, erscheint auf der linken Seite die Miss Liberty und begrüsst uns in New York. Welcome to the United States!

Das Kernstück unserer Reise mit der QM2 geht hier zu Ende, aber es warten – genauso wie in Hamburg zu Beginn – auch hier noch spannende Erlebnisse in der Stadt, die niemals schläft. Vom zentralen Hotel aus ist man in sieben Minuten entweder im Central Park, am Times Square oder in der 5th Avenue, sehr praktisch. Und dann düsen wir in knapp acht Stunden über den weiten Atlantik, den wir Welle für Welle bezwungen haben, mit der Swiss zurück in die Schweiz.

Diese Reise mit der Königin der Meere ist ein absolutes Highlight und eine Bereicherung in meinem Reiseleben, welches ich unbedingt empfehlen kann. Kommen Sie im 2019 mit?