Erlebnisberichte

REKO: Den African Explorer ausprobiert

< Zurück zur Übersicht
cotravel Blog REKO_Den African Explorer ausprobiert_Walter Eggenberger

09. Oktober 2015 von

TOURISTISCHE ÜBERRASCHUNGEN IN SIMBABWE

Seit diesem Jahr verkehrt der „African Explorer“, eine zwar in die Jahre gekommene, aber tadellos geführte Eisenbahnkombination im südlichen Afrika. Die von cotravel angebotene Bahnreise führt von Johannesburg über Swasiland nach Maputo in Mosambik, schliesslich zum Krügerpark und dann durch das östliche Simbabwe, wo die wichtigsten Touristenziele des Landes liegen.

Für die Ausflüge von der Bahn zu diesen Sehenswürdigkeiten werden Vans mit je 12 Plätzen mitgeführt, die sicher machen, dass man die Attraktionen in kurzer Zeit besuchen kann und doch in der Regel wieder im Zug übernachtet.

VORURTEILE

Simbabwe steht als Touristenziel in letzter Zeit kaum in der Gunst der Europäer. Robert Mugabe hat das Land wirtschaftlich in die Katastrophe geführt und dieser Ruf hat sich auch auf die touristischen Ziele übertragen. Wenn nichts mehr läuft im täglichen Leben, müssen wohl auch die Nationalpärke und Sehenswürdigkeiten unter der Krise leiden, so die Befürchtungen vieler Afrikareisender. Simbabwe wird gemieden. Einzig der weltberühmte Victoria Wasserfall – ganz im Nordosten des Landes – verzeichnet noch immer regen Zulauf, wobei viele Touristen den Abstecher an die „Vic Falls“ als Tagesausflug von Botswana oder Sambia aus unternehmen, um nicht in Simbabwe übernachten zu müssen.

Doch ein Augenschein bei den Hauptattraktionen Simbabwes zeigt ein anderes Bild. Eine Hotellerie auf hohem Niveau, gutorganisierte und saubere Nationalpärke, sprachgewandte einheimische Guides und Rangers. Lediglich den Transportwegen sieht man an, dass sie bessere Zeiten gesehen haben.

GREAT ZIMBABWE

Ein dreistündiger Ausflug gilt der Ruinen-Anlage Great Zimbabwe, die dem Land, das früher Süd-Rhodesien hiess, nach der Unabhängigkeit den Namen gab. Eine riesige, sieben Quadratkilometer grosse Anlage – eine eigentliche Stadt, die einst an die 20‘000 Bewohner zählte. Erbaut zwischen dem 11. und dem 15. Jahrhundert zeugt sie von einer eigenständigen, afrikanischen Hochkultur, die zu recht ins Verzeichnis der UNESCO-Kulturhöhepunkte aufgenommen wurde. Am eindrücklichsten ein ca. 100 Meter hoher sanfter Hügel, der mit seinen aus behauenen Steinen errichteten monumentalen Mauern wahrlich königlich aussieht. Von hier aus regierte der König mit Weitsicht.

Eine elegante riesige Einfriedung, die aus mehr als einer Million Quadern gebaut wurde, diente als Schule für den Adel, als Versammlungsort und Zentrum für rituelle Handlungen – ein wirklich magischer Ort. Die ganze Anlage präsentiert sich gut unterhalten und sauber, geordnete wissenschaftliche Arbeiten sind überall im Gang.

Der „African Explorer“ ist in der Zwischenzeit gute 100 Kilometer vorgerückt. Mit den Kleinbussen fährt man derweilen durch eine interessante, reizvolle Landschaft zum nächsten Treffpunkt und schätzt es, die Nacht wieder in seinem eigenen, bereits vertraut gewordenen Abteil verbringen zu können.

MATABELELAND

Bulawayo ist die grösste Stadt in dieser Gegend und man sieht ihr an, dass in Simbabwe harte Zeiten herrschen. Und dennoch lohnt sich ein Besuch. Hier sind es zwei Museen, die es wert sind, einen Augenschein zu nehmen. Zum einen zeigt das Naturhistorische Museum, welch gewaltigen Funde aus prähistorischer Zeit über diese Landschaft verstreut sein müssen. Die Felsmalereien der San-Buschleute sind Kunst, aber auch Lehrbuch und Mitteilungsblatt – historisches Erbe. Im Eisenbahnmuseum begegnen uns die Zeugen einer grossen Bahn-Vergangenheit im Original. Reise- und Schlafwagenkombinationen, die von Kings und Queens, von Eroberern und Hasardeuren benützt worden sind. Dazu sind die Lokomotiven von den Dampfanfängen bis zu den ersten Diesellokomotiven ausgestellt. Nostalgie pur.

Schliesslich lohnt sich auch ein Besuch im Matobo-Nationalpark (UNESCO-Weltkulturerbe), einer Landschaft wie von Henry Moore geschaffen, durchsetzt mit riesigen geschwungenen Granitfelsbrocken, die oft in einem prekären Gleichgewicht aufeinander geschichtet scheinen. Und vom höchsten Punkt aus hat man tatsächlich den Eindruck, das sei „World’s View“ und man begreift, warum Cecil Rhodes, der Motor der Entwicklung im südlichen Afrika, hier bestattet sein wollte.

Bevor der Zug schliesslich Victoria Falls anpeilt, ohne Zweifel immer noch die Hauptattraktion Simbabwes, lohnt es sich Halt zu machen beim Hwange Nationalpark. Auch hier wieder: gute Rangers, die über die Wildtiere detailliert Auskunft geben können, Beobachtungsplattformen, die es auch einem durchschnittlichen Fotografen ermöglichen, gute Bilder zu schiessen und dazu saubere und effiziente Rast- und Verpflegungseinrichtungen. Das Wichtigste aber sind natürlich die Wildtiere, derenthalber die Touristen ja angereist sind.

Hwange ist bekannt als Elefantenhochburg. Tatsächlich konnten wir in wenigen Stunden mehr als 500 Elefanten beobachten. Die klugangelegten Wasserlöcher machen es möglich, dass man sogar einer Elefanten-Familie auf ihrer Suche nach Futterplätzen im offenen Fahrzeug folgen kann. Hwange kann sich durchaus mit dem Krüger Nationalpark in Südafrika oder der Etosha-Pfanne in Namibia vergleichen.

 

MEHR SEHEN, ANDERS ERLEBEN – AFRICAN EXPLORER

Reise im Oktober 2016 durch Südafrika, Swasiland, Mosambik, Simbabwe sowie Namibia mit Walter Eggenberger und Cristina Karrer.
Fotoalbum der Rekognoszierungsreise.