Erlebnisberichte

BERICHT: Old Burma Road 2013

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06. Dezember 2013 von Walter Bührer

Die Old Burma Road öffnet sich

Viele gute Gründe haben cotravel dazu bewogen, die „Burmastrasse“ ins Programm aufzunehmen. Burma ist als Reiseland „in“ – doch nur verschwindend wenig Touristen reisen auf dem Landweg von China her ein.

Wer diesen Weg wählt, benötigt nicht nur ein burmesisches Visum, sondern auch spezielle Bewilligungen und eine Begleitung durch ein burmesisches Reiseunternehmen. Dies ist nötig, um den Grenzübergang von Ruili und Muse zu passieren und bis nach Hsipaw zu gelangen, auf halbem Weg von der Grenze nach Mandalay.

Dali, China

Bewusst benützte die cotravel Reisegruppe nicht die Autobahn, welche die Chinesen in den vergangenen Jahren bis zur Grenze nach Burma vorangetrieben haben. Sondern eben die alte Burmastrasse, die 1937/38 von Hunderttausenden chinesischer Arbeiter gebaut wurde. Um eine Versorgungsroute von  der britischen Kolonie Burma her für das von Japan angegriffene Rest-China unter Tschiang Kai-shek zu öffnen. Bis vor wenigen Jahren assoziierte man diese Gebiete noch mit Opiumanbau und Kämpfen zwischen Rebellentruppen und Regierungsstreitkräften. Heute ist die alte Route sicher, und wer sie befährt, wird durch einzigartige landschaftliche und kulturelle Eindrücke belohnt. Die Fahrt, zum Teil auf dem alten Kopfsteinpflaster, führt durch Landschaften von erhabener Schönheit, teilweise entlang steiler Abhänge und durch tief eingeschnittene Täler, wie jenem des Mekong. So kommt man auch durch verschiedene Städte und Dörfer, wo man Menschen antrifft, die bis heute erst wenige westliche Touristen gesehen haben.

Lashio, Burma

Die Leserrreise des St. Galler Tagblatts, die am 20. November gestartet ist, nahm ihren Auftakt in Kunming und Dali im Südwesten Chinas. Die Reisegruppe lernte hier ein Land kennen, das selbst innerhalb der Randprovinz Yünnan in voller Entwicklung und Umgestaltung steht.

Kunming, China

Überall entstehen neue Autobahnen, Wolkenkratzer, Neubausiedlungen. Der Verkehr in Städten wie Kunming unterscheidet sich kaum mehr von jenem in einer europäischen Grossstadt. Erst nach Dali, auf der Fahrt zur burmesischen Grenze, änderte sich das Bild. In diesen zerklüfteten Berggebieten sind manche Dörfer so geblieben wie seit Jahrhunderten.

Südwestchina

Nach dem Grenzübertritt bei Ruili, der vom lokalen burmesischen Reisebüro gut vorbereitet worden war, änderte sich das Landschaftsbild: Bis Lashio und Hsipaw führte die Burmastrasse über intensiv bewirtschaftete Hügelgebiete. Und den kunstvollen Steinhäusern in China folgten nun im burmesischen Shan-Gebiet einfache Holz- und Bambusbauten. Umso leuchtender jedoch – auf markanten Bergkuppen sowie in Dörfern und Städten – schienen die goldenen Pagoden und die zahlreichen Klöster, wie sie den Buddhisten in Burma heilig sind.

Pagoden, Burma

Am meisten beeindruckt war die Reisegruppe jedoch von der überwältigenden Freundlichkeit und Herzlichkeit der Menschen. In diesen weit von Yangon und Mandalay entfernten Gebieten hat sich in den letzten Jahren, ungeachtet der Reform- und Öffnungspolitik des Landes, noch nicht viel verändert. Auch der Tourismus, wie er in vielen Teilen Burmas jetzt Einzug hält, hat hier im Shan-Gebiet noch kaum negative Auswirkungen gehabt. Wer nach Lashio und besonders nach Hsipaw reist, erlebt noch weitgehend ursprüngliche Dörfer und Landschaften.

Hsipaw, Burma

Tief berührt war die Tagblatt-Reisegruppe, als sie in Hsipaw den ehemaligen Palast des letzten Fürsten besuchte, der vom damaligen burmesischen Militärregime 1962 verhaftet und umgebracht wurde. Eine eindrückliche Begegnung mit der jüngeren Geschichte eines Landes, das seit seiner Unabhängigkeit 1948 unzählige Schicksalsschläge zu verkraften hatte.

 

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