Erlebnisberichte

BERICHT: NZZ Transatlantik-Passage

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06. September 2019

An Board der Queen Mary 2

Kreuzfahrt?

Beginnen wir mit einem verbalen Missverständnis: Wer mit der Queen Mary von Hamburg nach New York fährt, der macht eben keine Kreuzfahrt. Denn das Schiff hält nur noch einmal an, in Southampton, um Passagiere aussteigen und neue zusteigen zu lassen. Und 32 000 Eier zu bunkern, damit die Frühstücksrühreier nicht ausgehen. Davor und danach pflügt man durch das Wasser, unaufhaltsam, stetig und ruhig.

 

Höhepunkte

Beginnen wir aber auch mit dem Wichtigsten: Die Reise hat drei Höhepunkte – das Auslaufen in Hamburg, die Hafeneinfahrt in New York. Und das, was dazwischen liegt. Wie die «Queen Mary» in der Abendsonne die Elbe hinunterfährt Richtung Meer ist stimmungsvoll: weisse Villen gleiten an einem vorbei, Menschen winken, auf der Terrasse eines Restaurants wird gar eine QM-Farewell-Party ausgerichtet, wie ein Banner besagt. Und die Hafeneinfahrt in der Morgendämmerung in New York ist allein die ganze Überfahrt wert.

Dazwischen liegt der Ozean, eine unendliche Menge von Wasser, manchmal 14 Grad warm und manchmal nur noch 4. Wie der Kapitän mit seinem britischen Humor sagte: Auf dem Nordatlantik ist alles grau, der Himmel ist grau, das Wasser ist grau. Tatsächlich kann Nebel das Schiff in Watte hüllen. Aber keine Angst: Die Sonne scheint durchaus. Und die Menschen bringen Farbe in den Schiffsalltag, vor allem an den Abenden mit Dresscode, an dem viele Damen die normalerweise in den Tiefen ihrer Kleiderschränke versteckten Schätze präsentieren.

 

Lieblingsorte an Bord

Ein Lieblingsort vieler Passagiere ist ein langer Gang fast auf der Höhe der Wasserlinie. Hinter den Bullaugen zieht das Wasser vorbei. Der Blick geht über die Weite des Meeres. Man beginnt hier unweigerlich zu meditieren. Doch wem das zu ruhig ist, der findet ein reichhaltiges Angebot an Beschäftigung, Weiterbildung und Unterhaltung. Nicht wenige empfinden dies sogar als Stress, weil es so vieles zu tun und zu sehen gäbe, etwa nach dem Motto: Schon ist der zweitletzte Tag, und ich war noch nie in der Champagnerbar oder im Konzert mit der jungen Pianistin.

 

Fazit

Die Überfahrt mit der Queen Mary ist eine «once in a liftetime experience».

 

Kommen Sie erneut an Board mit Felix E. Müller im August 2020 auf der Queen Elizabeth nach Alaska. Mehr zur neuen Reise „Inside Passage“ finden Sie hier.