Erlebnisberichte

REKO: Aserbaidschan & Georgien

< Zurück zur Übersicht
cotravel Aserbaidschan & Georgien mit Heidi Tagliavini_Schafe in Lahic

23. Juli 2014 von Kurt Schaad

REISENOTIZEN AUS DEM KAUKASUS

Nicht viele bereisen die Kaukasus-Staaten – ein eigentlicher weisser Fleck auf der touristischen Landkarte. Grund genug, die Fühler dort auszustrecken. Und die gesammelten Eindrücke in die Vorbereitung der cotravel Reise nach Aserbaidschan & Georgien einfliessen zu lassen. Diese hat nun mit dem 26. Mai bis 7. Juni 2015 ihr lange erwartetes Datum gefunden.

Tiflis ist eine lebendige Stadt mit Überraschungspotenzial. Mit ihren engen Gässchen  und zahllosen kleinen Cafés kontrastiert die Altstadt mit modernen Neubauten. Besonders abends herrscht hier eine sehr gemütliche Atmosphäre – man sitzt draussen, aus dem Inneren der Lokale ertönt Live-Musik.

cotravel Aserbaidschan & Georgien mit Heidi Tagliavini_Tiflis Altstadt

Den besten Überblick hat man von Nariqala aus, der leicht erhöhten Festung aus dem 3. Jahrhundert, am rechten Flussufer der Mtkwari. Besonders ins Auge stechen die Friedensbrücke, Konzerthallen, Verwaltungsgebäude und die zahlreichen Kathedralen.

cotravel Aserbaidschan & Georgien mit Heidi Tagliavini_Tiflis

Georgien wird während der cotravel Reise 2015 extensiver bereist. Nach dem östlichen Grenzübertritt führt die Route durch das ganze Land bis ans Schwarze Meer nach Batumi, einst Teil des antiken Königreiches von Kolchis. So legt man sozusagen den Weg vom Schwarzen Gold zum Goldenen Vlies zurück. Auf dem man zwischen Religionen, Stationen der Seidenstrasse, ändernden Landschaftsbildern und Öl- und Gasadern pendelt.

cotravel Aserbaidschan & Georgien mit Heidi Tagliavini_georgische Kirche

Meine Rekognoszierung führte mich von der georgischen Hauptstadt in die entgegengesetzte Richtung. Aserbaidschan – für Handelsreisende seit jeher eine wichtige Region. Schon Marco Polo berichtete von Öltransporten entlang der Seidenstrasse. Touristen trifft man hier aber nicht viele an. In den Höhen des Kaukasus ist das Strassennetz noch ausbaufähig. Entsprechend pittoresk und authentisch wirken die kleinen Bergdörfer (aller Unberührtheit zum Trotz: Satellitenschüsseln gehören auch hier inzwischen zum Lebensstandard).

cotravel Aserbaidschan & Georgien mit Heidi Tagliavini_Xinaliq

Aber auch wenn hohe Berge für uns kein ungewohnter Anblick sind: Wenn Alina und Zaur, die mich durch ihre Heimat begleiten, auf einer Bergwiese die Picknickdecke ausbreiten, fühlt man eine besondere Ergriffenheit. Im Anblick der einsamen Dörfer mit ihren einzigartigen Kulturen und Sprachen, umgeben von Viertausendern.

cotravel Aserbaidschan & Georgien mit Heidi Tagliavini_Kaukasus

Aserbaidschan ist ein überraschendes Reiseland. Wo wird man schon spontan zu einem Hochzeitsfest eingeladen, auch wenn man bis zu diesem Zeitpunkt weder Braut noch Bräutigam gekannt hat? Und wie wär’s mit einem nicht alltäglichen Souvenir? Zum Beispiel ein handgeknüpfter Orientteppich: Zusammenrollen soll man ihn vor dem Kauf. Rollt er sich von selbst wieder auf, hat man es mit guter Ware zu tun. Wer’s gerne süss hat, findet hier sein Paradies. Den traditionellen Nachmittagstee süsst man mit Rosenwasser und löffelt dazu Konfitüre – nature, ohne Brot. Nichts, aus dem nicht Konfitüre gemacht wird: Früchte, Nüsse oder Rosenblätter…und alles sehr-sehr süss! Wer einen oben drauf setzen will, nimmt noch ein Stück Halva – das Gebäck aus Honig und gemahlenen Nüssen.

cotravel Aserbaidschan & Georgien mit Heidi Tagliavini_eingelegte Früchte

Kulinarisch einschränken muss man sich aber bei weitem nicht. Joghurt – Ayran – zum Beispiel, gibt es in den verschiedensten Varianten. Ähnlich vielseitig kommt die gesamte aserbaidschanische Küche daher. In den Restaurants wird einem ein ganzes Sortiment an Vorspeisen präsentiert, aus dem man auswählt und den Rest zurückgibt. Alina empfiehlt Piti, eine dickflüssige Suppe mit Lammfleisch, Kartoffeln und Kichererbsen – schmeckt hervorragend. Dazu isst man frisches Brot. Es ist noch warm und kommt direkt aus dem traditionellen Lehmofen. Der Bäckerin bei der Arbeit zuzuschauen lohnt sich ebenso.

cotravel Aserbaidschan & Georgien mit Heidi Tagliavini_Halva in Sheki

Nähert man sich der Hauptstadt, wird einem die Wichtigkeit der wirtschaftlichen Haupteinnahmequelle Aserbaidschans schnell bewusst. An gewissen Stellen tritt das Erdgas gar aus tiefen Ritzen an die Erdoberfläche und lässt kleine, kalte Schlammvulkane blubbern. Oder ewige Flammen brennen: An einer Bergflanke mit ausströmendem Gas hat ein Blitz vor Jahrzehnten ein solches Feuer entfacht. Der grosse Schatz an Öl und Gas verpufft natürlich nicht einfach ungenutzt an der Erdoberfläche. Die Pipelines nach Westen bringen dem Land sichtbaren Reichtum – der vor allem in der Hauptstadt auffällt.

cotravel Aserbaidschan & Georgien mit Heidi Tagliavini_Erdgas Schlammvulkan

Drei flammenförmige Bürotürme sind denn auch Bakus bekanntestes Wahrzeichen. Die Altstadt – UNESCO-Weltkulturerbe mit überraschendem Orient-Feeling – ist umgeben von hochglanzpolierter Ölmilliarden-Moderne: breite Boulevards, prächtig renovierte Gebäude, grosszügige Fussgängerzonen mit luxuriösen Geschäften. Schaut man jedoch genauer hin, entdeckt man noch ein wenig vom alten Sowjetmief – dort, in den versteckten hinteren Häuserzeilen. Ansonsten ist man bemüht, der Welt ein Gesicht des Fortschritts zu präsentieren. So wie während der Austragung des Eurovision Song Contests. Ob in jenen Hallen inzwischen mal wieder eine Veranstaltung stattgefunden hat, ist nicht bekannt. Dafür ist geplant, in Baku das höchste Gebäude der Welt zu errichten.

cotravel Aserbaidschan & Georgien mit Heidi Tagliavini_Baku

 

MEHR SEHEN, ANDERS ERLEBEN – ASERBAIDSCHAN & GEORGIEN

Im Mai/Juni 2015 findet die cotravel Reise in den Kaukasus statt – begleitet von Heidi Tagliavini.
Mehr Eindrücke zu Aserbaidschan & Georgien im Facebook-Fotoalbum.