Erlebnisberichte

BERICHT: Albanien Highlights

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22. Oktober 2025 von Mira Braun

Unberührte Landschaften, lebendige Geschichte und bewegende Begegnungen – im Mai durfte Mira Braun, Projektleiterin bei cotravel, eine Gruppe durch Albanien, das gut gehütete Geheimnis Europas, begleiten. Jahrhundertealte Traditionen trafen auf Aufbruchstimmung und abgeschiedene Bergtäler. In ihrem Highlight-Bericht schildert Mira Braun die Höhepunkte und persönlichen Eindrücke, die diese Reise durch Albanien und Korfu zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben.

 

Komansee

Ein erstes Highlight unserer Reise war der Ausflug zum abgelegenen Komansee. Die Fahrt dorthin war zwar etwas beschwerlich, hat sich aber mehr als gelohnt. Mit dem Boot waren wir auf dem glasklaren Wasser fast allein unterwegs und erlebten eine magische Ruhe. Angekommen in einem liebevoll geführten Agriturismo wurden wir herzlich empfangen und mit regionalen Köstlichkeiten verwöhnt. Der Blick über den See war ein Genuss für alle Sinne. Besonders eindrücklich war der Vortrag von Fachreferent Hans Peter Jost. Er erzählte über das mittelalterliche Gewohnheitsrecht Kanun und die Burnesha, albanische Frauen, die als Männer leben und eine jahrhundertealte gesellschaftliche Rolle verkörpern. Ein Vortrag, der Perspektiven öffnete und die tief verwurzelten Traditionen Albaniens eindrucksvoll zur Sprache brachte.

 

 

Bewegende Lebensgeschichten und diplomatische Einblicke

In Tirana teilte Fatos Lubonja seine persönliche Geschichte mit uns – geprägt von Jahren der Inhaftierung unter dem kommunistischen Regime und seinem unermüdlichen Einsatz für Meinungsfreiheit und Demokratie. Seine Erzählungen zur politischen Entwicklung Albaniens waren nicht nur eindringlich, sondern auch sehr inspirierend. Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch der Schweizer Botschaft. Wir wurden von der Botschafterin persönlich empfangen und durften einen faszinierenden Einblick in das vielseitige Tagesgeschäft der Botschaft erleben. Wir erfuhren mehr über die bilaterale Beziehung und aktuellen Herausforderungen im Land. Eine beeindruckende Begegnung, die den Blick auf Albanien um eine Perspektive erweiterte.

 

 

Dorf Voskopoja, ein Ort mit überraschender Geschichte

Im 17. und 18. Jahrhundert erlebte Voskopoja eine Blütezeit. Aromunische Kaufleute aus dem Norden des Balkans haben hier Handel, Handwerk und Bildung etabliert. Kirchen und andere Gebäude sind noch heute Zeugen dieser kulturellen Hochphase. Zusammen mit einem Mitglied der Kirchengemeinde haben wir die St. Nikolauskirche und die St. Mariakirche besucht – stille Orte, die von der tief verwurzelten orthodoxen Tradition des Dorfes erzählen und Spuren der kommunistischen Zeit aufzeigen. Am Tagesziel Korça rundete ein Besuch im Ikonemuseum die Begegnung mit dem religiösen Erbe der Region ab. Die nationale Sammlung orthodoxer Ikonen bot Einblicke in die religiöse Kunst und Symbolik Albaniens.

 

Gjirokaster, die UNESCO-klassierte «Stadt der Steine»

Von der Burg sahen wir die markanten, festungsartigen Wohnhäuser mit ihren steilen Dächern, die seit Jahrhunderten die Altstadt prägen. Diese Häuser zeugen von der osmanischen Baukunst und der bewegten Geschichte der Region. Im historischen Haus der Familie Skenduli haben wir mehr über den Lebensstil einer der wohlhabenden Familien des 18. Jahrhunderts erfahren und kamen in den Genuss einer Darbietung des isopolyphonen Gesangs. Dies war ein musikalischer Moment, der unter die Haut ging.

 

Genuss am Wasser – Muscheln und Geschichten aus dem Butrint-Nationalpark

Auf dem ruhigen Butrint-See unternahmen wir eine Bootsfahrt und lernten die «Königin des Sees» kennen, eine lokal gezüchtete Muschelart. Inmitten einer traumhaften Kulisse durften wir selbst Muscheln sammeln, reinigen und öffnen. Der Höhepunkt war das anschliessende Mittagessen, wo wir unseren Fang mit frischem Olivenöl, Zitronensaft und knusprigem Brot degustieren durften. Die friedliche Stimmung und das sanfte Licht über dem Wasser waren wunderschön.

 

 

Korfus Küste – Zwischen Felsen, Buchten und türkisblauem Meer

Auf einer Bootsfahrt vom malerischen Paleokastritsa aus erkunden wir die Küste Korfus. Die sanften Wellen, die sich an den Felsen brachen, gaben den Blick frei auf versteckte Buchten, helle Strände und die üppige, sattgrüne Vegetation der Insel. Die Perspektive vom Wasser aus offenbarte eine neue Seite Korfus: ruhig, weit und voller mediterraner Schönheit. Ein Moment zum Staunen und Geniessen, der unsere Reise wunderschön ausklingen liess.