Erlebnisberichte

ARTIKEL: Kimberley, Australiens Norden

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03. Juni 2013 von Urs Wälterlin

„SAND IN DEN HAAREN UND GELEGENTLICH NASSE FÜSSE“

G’day, mate! Selten habe ich mich so auf eine Reise gefreut wie auf diese, die wir gemeinsam durch die Kimberley unternehmen werden. Für mich erfüllt sich damit ein lange gehegter Traum. Seit Jahren möchte ich eine cotravel Gruppe durch den Teil meiner Wahlheimat Australien führen, den ich mit Abstand als den spektakulärsten, geheimnisvollsten und landschaftlich schönsten empfinde.



Alle Leute, die sich für diese Reise angemeldet haben, zeigen, dass Sie eine gewisse Abenteuerlust mitbringen. Die werden Sie auch brauchen. Die 660 Kilometer lange Reise entlang der ungeteerten Gibb-River-Strasse ist gelegentlich beschwerlich, ermüdend und holprig. Wir werden Abende erleben, an denen uns der Hintern weh tut. Allerdings reisen wir im Komfort eines sehr guten Fahrzeuges. Der Schmerz wird sich also in Grenzen halten. Und im schlimmsten Fall können wir uns mit einem Schluck Wein oder Bier trösten – und mit der Sicht auf den einzigartig schönen Sternenhimmel, den Southern Sky. Denn Lichtverschmutzung gibt es hier nicht. Wir sind schliesslich fast allein und hunderte von Kilometern von der nächsten grösseren Stadt entfernt.


Wir haben das Glück, dass wir einen der besten Kenner der Kimberley als Führer zwischen Kunanurra und Broome verpflichten konnten. Ich kenne Neville Poelina seit vielen Jahren. Er ist ein Aboriginal, ein Mann, der nicht nur seine Kimberley kennt wie den Rücken seiner Hand, sondern dieses uralte Land auch zutiefst liebt und achtet. Und er scheut sich nicht, zu sagen, was er denkt. Wie auf jeder cotravel Reise werden Sie nicht nur die Sonnenseite des Landes sehen, sondern auch von den Schattenseiten hören.

Ich habe Neville kürzlich in Sydney getroffen. Er freut sich so sehr auf diese Tour wie Sie und ich. Neville wird uns zeigen, wie man in dieser Wildnis Essen findet, Wasser. Er wird uns erzählen von den Geistern der Urahnen, von den Menschen die vor zehntausenden von Jahren an den Wänden der Höhlen in Malereien ihre Mythologien verewigt haben. Er wird uns die Tiere zeigen, die hier leben, die Termiten, die Kängurus, die Krokodile, die Echsen, die Schlangen.

Falls Sie den Film „Australia“ nicht gesehen haben, mieten Sie ihn noch. Viele Szenen wurden gedreht, wo wir sein werden. Am Schluss des Films fährt Nicole Kidman durch den Pentecoast-Fluss. Genau das werden wir auch tun. Wir werden Sand in den Haaren haben, Staub zwischen den Zehen und gelegentlich nasse Füsse bekommen – aber nur dort natürlich, wo es keine Krokodile im Wasser hat. Wir werden zeitweise komplett isoliert sein, weg von jeglicher Zivilisation, und auf uns alleine gestellt. Ich kann’s kaum erwarten.

Ihr Urs Wälterlin